Wenn Sorgen niemals enden
Die Geschichte von Anna und ihren Weg aus der Generalisierten Angststorung (GAS)
In diesem Blogartikel erfahren Sie,
Was eine Generalisierte Angststörung (GAS) ist
Woran Sie eine Generalisierte Angststörung im Alltag erkennen
Wie eine Generalisierte Angststörung entsteht
Was Sie als Betroffene tun können
Lesezeit: 6 Minuten
Ein Alltag voller Sorgen
Es ist Samstag. Anna (37) hat es sich nach dem Frühstück mit einem Buch auf dem Sofa gemütlich gemacht. Untypisch für Anna. Denn eigentlich ist Anna am Wochenende gerne mit ihrem Mann Michael draussen unterwegs. Doch Michael ist über das Wochenende mit Freunden zum Radeln in die Berge gefahren. Und so möchte es Anna an diesem Samstag etwas ruhiger angehen lassen. Sie ist froh, Michael zum letzten Geburtstag doch den teureren von zwei Fahrradhelmen geschenkt zu haben. Denn sie möchte sich nicht ausmalen, was passiert, wenn Michael bei seinem Lieblingssport etwas zustoßen sollte.
Angsvolle Gedanken überschlagen sich im Kopf
Ehrlicherweise hat sie nicht erst einmal genau darüber nachgedacht. Darüber, dass Michael verunglücken könnte. Etwa, weil er mit seinem Rad von einem LKW übersehen werden und unter die Räder geraten könnte. Oder aber, weil er in der sengenden Mittagssonne im Eifer des Gefechts vergisst, auf dem Rad, genug zu trinken und bei voller Fahrt das Bewusstsein verliert. So erging es ihr auch heute.
Noch während sie Michael hinterher winkt und viel Spass mit seinen Freunden wünscht, schnürt ihr etwas die Kehle zu. Als sie die Haustüre hinter Michael schließt, wird ihr übel. Schwindelerfüllt taumelt sie ins Wohnzimmer und lässt sich auf der Couch nieder. Sie versucht, die schrecklichen Gedanken an einen möglichen Radunfall von Michael zu verdrängen und schlägt ihr Buch auf. Doch ihr gelingt es nicht, zu lesen. Die Angst um Michael ist einfach zu groß.
Anna kennt solche Situationen, in denen sich ihre Ängste überschlagen, sehr gut. Sie weiss selbst nicht, warum sie immer und immer wieder von solch schrecklichen Gedanken heimgesucht wird. Aber sie kann sich ihnen nicht entziehen. Erst gestern Abend war es wieder so weit. Sie lag im Bett, mit ihrem Bauch an Michaels Rücken gekuschelt, so, dass sie seinen regelmäßigen Atem gut spüren konnte. Im Gegensatz zu Michael, fand Anna keinen Schlaf. Sie dachte an ihre Steuererklärung, die sie eigentlich in dieser Woche abschließen wollte. Wie jedes Jahr versetzten sie die Gedanken daran in Panik. Was, wenn sie trotz ihrer Sorgfältigkeit etwas übersehen haben sollte, und ihr nun eine existenzgefährdende Nachzahlung drohte?